Le Corbusier hatte als „global player“ vor dem 1. Weltkrieg kurze Zeit im Büro von Peter Behrens in Berlin gearbeitet und konnte 1927 in der von Mies von der Rohe für den Werkbund organisierten Bauausstellung auf dem Weißenhof in Stuttgart zwei Wohnhäuser errichten, hatte aber ansonsten keine „Wurzeln“ in Deutschland.

Geteilt in zwei Staaten mit unterschiedlichen Gesellschafts- und Wirtschaftordnungen, Rundfunk und Zeitungen – die einzigen
Massenmedien – bis vor kurzem „gleichgeschaltet“, nun regelmäßig in der Hand chauvinistischer Herausgeber oder der Staatspartei, Fernreisen allenfalls auf das Großbürgertum beschränkt oder ganz verboten, Zollgrenzen, eine zwölfjährige Zensur von Büchern und Schriften, die Eliten der 20er Jahre im Exil oder ermordetet:

Das sind Deutschland und Berlin vor 50 Jahren.

Wie und unter welchen Bedingungen Le Corbusier nun die einzige
Unité d’ habitation außerhalb Frankreichs bauen konnte, soll im
Folgenden erläutert werden.