Die Wohnungsfrage

Das Wachstum der Stadt erfolgt entlang der von Lenné und Hobrecht geplanten Magistralen. Dabei bleibt bis zum Ende des Kaiserreiches im November 1918 die sogenannte „Berliner:bild(1) Mietskaserne“:bild(1), jenes  fünfge-schossige Wohnhaus, dass sich mit Vorderhaus, Seitenflügeln und Quergebäuden um enge, dunkle:bild(2) Innenhöfe:bild(2) räumlich und auch in seiner sozialen Schichtung organisiert, der beherrschende Typ einer geschlossenen Bebauung entlang der Straßen, Boulevards und Schmuckplätzen der Stadt des 19. Jahrhundert.

Die Kritik an den sozialen und hygienischen Verhältnissen der vor allem in den Arbeiterbezirken Wedding, Neukölln und Kreuzberg überbelegten Wohnungen der Mietskasernen – die „Wohnungsfrage“ - löst Reformbestrebungen:bild(3) aus, die ab ca. 1900 mit Genossenschaften und Bau-vereinen punktuell im urbanen Kontext Wohnanlagen schaffen, die durch funktionale Grundrisse und großzügige begrünte Höfe der Arbeiterschaft und dem Kleinbürgertum ein besseres Wohnen  ermöglichen.