Die Stadtlandschaft

Bereits 1946  hat Hans:bild(0) Scharoun:bild(0) als Stadtbaurat für die damals noch nicht geteilte Stadtregierung  den „Kollektivplan“ als Wiederaufbauplan für ganz Berlin aufgestellt, der sich – heute schwer verständlich – nicht an historischen und gewachsenen baulichen Strukturen orientiert, sondern an der natürlichen Lage Berlins im Urstromtal der Spree, die sich Millionen Jahre zuvor in die Landschaft eingegraben hatte.

Entlang dieses Urstromtal soll nun eine durch Schnellstraßen verbundene Bandstadt in der Landschaft neu entstehen: Die „Stadtlandschaft“. Seen, Senken, Parks und sonstige topographische Gegebenheiten der Urlandschaft sollen durch Freilegung von der Bebauung herausgearbeitet und als wichtige Teile des Stadtgrundrisses zu einem folgerichtigen Erholungssystem zusammengefasst werden.

Vor diesem gedanklichen Hintergrund beabsichtigt das Bezirksamt Tiergarten 1952 – nach der verwaltungsmäßigen und politischen Teilung der Stadt – einen städtebaulichen Wettbewerb für den Wiederaufbau des Hansaviertels ausschreiben, den aber vor dem Hintergrund der Medienerfolge der Stalinallee:bild(1) im Ostteil der Stadt,  der Senat als Landesregierung an sich zieht und durchführt.

Aus insgesamt 98 eingereichten Arbeiten wird Ende 1953 die Arbeit von Gerhard Jobst, Willy Kreuer (beides Professoren an der TU – Berlin) und Schließer (für die Verkehrsplanung) ausgewählt: „In freier Natürlichkeit sind die geplanten höheren Häuser um zwei Ausbuchtungen des Tiergartens gelegt...““...neuartige, großartig Komposition... unschematische Gestaltung der einzelnen Baugruppen..“.